'In einer Schneeflocke, wie der auf deinem Ärmel
ist eine Geschichte passiert, die du sehen musst, um sie zu glauben.
Weit oben in den Bergen, im Hochgebirge von Pontoos,
lag die kleine Stadt Whoville: Die Heimat der Whos.'
Wie jede andere hochsensible introvertierte Person, der hoch oben in seiner bescheidenen Behausung in Gesellschaft eines leicht verstörten Hundes oder einer Katze lebt, würde der Grinch soziale Interaktionen jeglicher Art meiden, ja sogar verachten. Viel Lärm, blinkende Lichter und das Geschnatter der Menschen, die durch die Straßen eilen, versetzen ihn in eine mürrische Stimmung, die ihn oft als elenden Misanthropen erscheinen lässt. Es ist nur logisch, dass sein sanftmütiges Wesen am meisten unter Druck gerät, wenn das geschäftigste Fest des Jahres ansteht – Weihnachten.
Obwohl die Whos sich die meiste Zeit des Jahres von Grinchs Festung der Einsamkeit fernhielten, verloren sie ihr Bewusstsein für Grenzen und näherten sich seinem sicheren Zuhause mit lauten Instrumenten und schrillen Liedern. Der Grinch befürchtete, dass sich die Situation in diesem Jahr wiederholen würde und plante einen Ausweg aus dieser lästigen Tradition. Er plante und plante und schließlich dachte er: Dieses Jahr laufe ich weg ... und sie kriegen mich ... nicht.
Als Wesen, das Tierquälerei nicht gutheißt, lehnt der Grinch die Idee einer von Tieren gezogenen Kutsche ab. (Das ist wahr, glaub nicht alles, was du in den Filmen siehst). Aber wie sollte er sonst reisen? Die Züge, Busse und Flugzeuge sind voller fröhlicher Großstädter, die sich auf den Weg nach Hause machen, um ein wenig Zeit im Hotel Mama zu verbringen. Als er von seinem Berg herunterschaute, bemerkte er mehrere Kutschen in wunderschön aufeinander abgestimmten Weiß-, Grau- und Schwarztönen, die eines gemeinsam hatten: einen seltsamen V-förmigen Streifen über dem Hinterrad. Was ist das?
Der Grinch zückt schnell sein Smartphone (ja, er hat ein Smartphone) und gibt die beiden Wörter, die er auf den Fahrzeugen sieht, in die Suchleiste ein: "SHARE NOW". Jetzt teilen? Auf keinen Fall! Ich werde mit niemandem etwas teilen! - rief er in einem schieren Versuch, die Kontrolle über sein Leben auszuüben. Ich werde ein Auto nehmen und es wird nur mir gehören! Im Schutz der Nacht schleicht er sich ins Dorf, besorgt sich einen Fiat 500 - er würde die elektrische Version nehmen, aber anscheinend kann man Elektroautos nicht kurzschließen und die Ladeinfrastruktur in Whoville und Umgebung ist noch nicht so weit fortgeschritten - zaubert die Kabel zusammen (wie wir es aus dem Fernsehen kennen und nie bezweifeln) und fährt mit dem klassischen Reifenquietschen los.
Der Grinch fuhr die ganze Nacht auf der Suche nach einem abgelegenen Ort, um sich vor den anstrengenden Whos zu schützen. Aus dem Radio dröhnte Heavy Metal und auf dem Beifahrersitz saß sein treuer pelziger Freund Max, der nicht beachtet, dass SHARE NOW den Transport von Haustieren nur in Transporttaschen erlaubt. Aber der Grinch ist ein Punk, also ist es ihm egal. Plötzlich unterbrach die Verkehrsdurchsage die schweren Melodien und es ertönte ein vertrauter Jingle aus den Lautsprechern, um Darlene Loves Botschaft zu verkünden: Niemand sollte an Weihnachten allein sein.
Zuerst sträubte er sich und bewegte seine Hand in Richtung des Aus-Schalters, doch dann erstarrte er, als er etwas bemerkte. Während er den Text zu murmeln begann, färbte sich das Morgenlicht langsam rosa und lila über der verschneiten Winterlandschaft. Mit Tränen in den Augen begann er den Refrain zu summen und begriff endlich seinen schrecklichen Fehler:
Vielleicht sollte ein Auto nicht nur einer Person dienen,
vielleicht sollte es wirklich von allen geteilt werden!
Von der plötzlichen Erleuchtung gepackt, macht der Grinch ein gefährliches Wendemanöver auf einer gefrorenen Straße, die nur er befahren kann, und fährt zurück ins Dorf. Unterwegs nimmt er ein paar Anhalter mit, deren Bus im Schnee stecken geblieben ist und die nun am Straßenrand gestrandet sind, um nach Whoville zu ihren Familien zu kommen. In diesem Fall bedeutet ein paar buchstäblich nur zwei, denn der Fiat 500 ist ein sehr bequemer, gemütlicher 4-Sitzer. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit laden die halb erfrorenen Reisenden ihn zum Festmahl ein und lassen ihn, den Grinch, sogar die Weihnachtsgans tranchieren.
Der Grinch hat zweifellos einige moralische Probleme, die zu Handlungen führen, die vielleicht nicht wiederholt werden sollten, aber es gibt eine Erkenntnis, die man sich merken sollte: Weihnachten kann trotz seines Rufs als Fest des Friedens eine ziemlich anstrengende Zeit sein, nicht nur für Introvertierte und hochsensible Menschen. Wir alle brauchen unsere Ruhe. Und wie es in einem Flugzeug heißt, setzt du zuerst deine Sauerstoffmaske auf und kümmerst dich dann um alle anderen. Besonders während der Feiertage, aber eigentlich auch zu jeder anderen Zeit, solltest du auf dein Wohlbefinden achten und etwas unternehmen, wenn du anfängst, dich überfordert zu fühlen. Egal, ob du spazieren gehst, ein paar Mal tief durchatmest, ein Buch liest, einen Kaffee trinkst oder eine Runde mit dem SHARE NOW-Auto fährst :). SHARE NOW wünscht dir ein frohes und friedliches Weihnachtsfest.
Sr. Digital Content Integration Manager
Als Millennial-Multitalent ist Maja für eine einzigartige Mischung aus absurdem und schwarzem Humor bekannt.
Genial, aber mit Vorsicht zu genießen.